Heute ist der '20. Juli 1944' als Synonym für das Attentat auf Hitler und den gescheiterten Staatsstreich fest im historischen Gedächtnis der Bundesrepublik Deutschland verankert. Das war nicht immer so. Dass das Datum zum Symbol wurde für den tätigen Widerstand einer größeren Gruppe deutscher Offiziere, Beamter und Politiker, die angetreten waren, der Welt und vor der Geschichte die Existenz eines 'anderen Deutschland' zu beweisen, ist nicht zuletzt das Verdienst jahrzehntelanger Arbeit der von überlebenden Mitstreitern gegründeten 'Stiftung 20. Juli 1944' und deren gleichnamiger Forschungsgemeinschaft. Das Bemühen der Angehörigen, den Auftrag und das geistige Vermächtnis des Widerstandes zu pflegen, war in Nachkriegsdeutschland immer wieder Anfeindungen und ideologisch motiviertem, politischem Widerstand ausgesetzt.
Rüdiger von Voss, dem Thema durch seine Biographie und sein Wirken zeitlebens eng verbunden, legt dar, wie das 'geistige Vermächtnis' des deutschen Widerstandes um Graf Stauffenberg in sechzig Jahren Bundesrepublik von Bundespräsidenten und -kanzlern aufgefasst und vermittelt wurde sowie Eingang in das Traditionsverständnis der Bundeswehr gefunden hat.