Der Wandel der medial vermittelten Wirklichkeit geht heute weit über das hinaus, was Jürgen Habermas in den 1960er-Jahren als »Strukturwandel der Öffentlichkeit« bezeichnete. Ein neuer Strukturwandel ist im Gange. Die Öffentlichkeit hat sich aufgegliedert in plurale Öffentlichkeiten, in fragmentierte Diskurse und direkt vernetzte Gemeinschaften. Analoge und digitale Medien, elektronische Marktplätze und Public Relations sind zu globalen Wirtschaftszweigen geworden. Wie hat sich die Medienlandschaft verändert, in der Schweiz und international? Wie verändert dies die Medienberichterstattung und die journalistische Arbeit?
Das Internet ist nicht nur ein riesiges Geschäftsfeld, sondern schafft neue Formen der Kommunikation. Fortschrittliche Bewegungen mobilisieren über die sozialen Netzwerke, doch auch rechte Bewegungen und Konzerne haben wirkungsvolle Social-Media-Strategien entwickelt. Wie verändern sich damit politische Partizipation, Mobilisierung und Debattenkultur?
Der Strukturwandel betrifft auch linke Medien und verändert die Konzepte von Gegenöffentlichkeit. Welche Rolle haben linke Medienprojekte in der neuen Medienlandschaft? Welche Aufgabenteilungen und Kooperationen könnten ihre Stellung stärken?