Die Hexe ist wirkmächtiges Feindbild und zugleich Symbol weiblicher Selbstermächtigung. - Der Bestseller aus Frankreich!
Sie verkaufen selbstgemachte Zauberbücher auf LOHA-Onlineplattformen, posten Fotos ihrer kristallkugelgeschmückten Altare auf Instagram oder versammeln sich, um Donald Trump mit Verwünschungen zu überziehen - Hexen sind u?berall. Mehr noch als ihre Vorfahrinnen in den 1970er Jahren sind Feministinnen heute von der Figur der Hexe fasziniert.
Hexen sind zugleich gnadenlos verfolgte Opfer und eigensinnige, starke Rebellinnen. Aber wer waren die Frauen, die man im Europa der Renaissance der Hexerei beschuldigte - zu einer Zeit, als auch Abtreibung und Verhütung kriminalisiert wurden? Welche Frauen wurden in diesen Jahrhunderten des Terrors zensiert, ausgelöscht, unterdrückt? Mona Chollet untersucht drei Gruppen von ihnen: unabhängige Frauen, denn Witwen und Ledige wurden besonders stark verfolgt, kinderlose Frauen, die ihre Reproduktion selbstbestimmt gestalteten, und alte Frauen, die oft heute noch als angsteinflößend gelten.
Wie lässt sich der entfesselte Hass auf Frauen und auf selbstbestimmte Weiblichkeit erklären? Chollet zeigt, wie wirkmächtig diese Feindbilder auch in unserer heutigen Gesellschaft noch sind und welche kriegerischen und ausbeuterischen Verhältnisse gegenüber Frauen - und auch gegenüber der Natur - durch sie befördert wurden.
Die Hexenverfolgungen waren ein Krieg gegen Frauen, dessen Auswirkungen bis heute spürbar sind. Frauen, die unabhängig lebten, keine Kinder hatten oder einfach alt geworden waren, liefen zur Zeit der Renaissance Gefahr, verfolgt und verbrannt zu werden. Unser Bild von Frauen ist noch heute von negativen Stereotypen geprägt - entstanden in einer Geschichte, die ohne und gegen sie geschrieben wurde.
Mona Chollet macht die Hexerei zu einer großen feministischen Metapher und die Hexe zu einem begeisternden Vorbild selbstbestimmter Weiblichkeit. Mit über 200.000 verkauften Exemplaren wurde »Hexen« in Frankreich zum Bestseller.