Sheyda Porroyas Tage sind gezahlt. Sie sitzt im Todestrakt eines iranischen Gefangnisses - es ist das Jahr 1999, sie ist zwanzig Jahre jung. Ihre Erzahlung, die zwischen Ruckblicken auf ihre Kindheit und Jugend und dem barbarischen Alltag im Gefangnis hin- und herwechselt, ist nicht ganz zuverlassig: Ist sie wahnsinnig? Wachsen ihr wirklich Engelsflugel aus den Schulterblattern? Und hat sie wirklich ihre Mutter getotet?Schon als Kind flchtet sich Sheyda in eine Traum- und Wahnwelt und gewinnt in der repressiven Umgebung, in der sie aufwchst, immerhin eine Art Narrenfreiheit. Ungeliebte Tochter unglcklicher Eltern, Sonderling ohne Freunde und einzig zur grenzenlosen Liebe begabt, schafft sie sich ein Alter Ego ausgerechnet in Gestalt von Dantes Beatrice - folgerichtig ist auch der Romantitel aus Dantes "e;Inferno"e; entliehen. In berckend schner, kraftvoller Sprache entfaltet Ava Farmehri eine Geschichte von politischem Aufruhr, von Realittsflucht, Unterdrckung und Isolation - makaber und magisch zugleich.