Kim Young-ha ist ein Star der zeitgenössischen Literatur Koreas.
Ein atemberaubender Roman über eine Reise ins Ungewisse.
Im Jahre 1905 - am Vorabend der Annexion Koreas durch Japan - brechen 1.033 Koreaner mit einem Schiff nach Mexiko auf. Auf dem Schiff herrschen Enge und Bedrängnis. Es kommt zu Konflikten. Zugleich beginnt auch eine große Liebesgeschiche. Endlich angekommen, werden alle Hoffnungen auf eine gute Zukunft zerstört. Bis sie beginnen, sich zu wehren ...
Beruhend auf einer wahren und vergessenen Geschichte lässt Kim Young-ha Kriminelle, Soldaten, Bauern, Eunuchen, Schamanen, Priester und verarmte Adelige zu Helden werden. Alle begeben sich auf eine ungewisse und abenteuerliche Reise zwischen Unterdrückung, Ausbeutung und dem Kampf um Freiheit.
I-gong ist ohne Eltern auf der Straße aufgewachsen und möchte seinen Lebensumständen auf dem großen Schiff entfliehen. Während der hochdramatischen Überfahrt kommt es zu schweren Spannungen unter den nach Herkunft und Bildung so unterschiedlichen Menschen, zu brutalen, aber auch zu bewegenden Liebesszenen.
Kim Young Ha erzählt von der erwachenden Liebe zwischen I-gong und Yon-su, deren adlige Familie ebenso vor der politischen Situation in Korea flieht wie I-gong. Alle gesellschaftlichen Schichten finden sich unter den Migranten, doch die traditionellen Hierarchien verschwinden schon in der Zeit der Reise immer mehr.
Endlich auf Yucatan angekommen, erwartet sie die große Desillusionierung, sie werden in den Henequen (Sisal)-Haziendas ausgebeutet und körperlich misshandelt, es kommt zu Aufständen, zu Konflikten zwischen dem Codex des alten Korea und dem brutalen Kolonialsystem der Neuen Welt, hinzu kommt die quälende Sehnsucht nach ihrem Heimatland. Wird die Liebe zwischen I-gong und Yon-su daran zerbrechen müssen?
Doch die meisten von ihnen lernen rasch, sich gleich den unterdrückten Maya mit den Umständen zu arrangieren und sich sogar dem katholischen Fanatismus der Hazienderos zu unterwerfen, insgeheim pflegen sie aber ihre eigenen mystisch-schamanischen Bräuche. Nach Ablauf ihrer Pflichtzeit als Lohnsklaven beteiligen sich zahlreiche Koreaner an den revolutionären Erhebungen gegen den mexikanischen Diktator Diaz und, so zu politischem Handeln motiviert, gründen sie im guatemaltekischen Urwald der Mayas, in Tikal, ein neues freies "Korea", das über ein Jahr Bestand hat.
Wie in Filmsequenzen gestaltet die herb-realistische Erzählsprache Kim Young-has in den 77 Kapiteln von "Schwarze Blume" ein Ost und West übergreifendes transkulturelles Panorama.
Ein spannenden Epos, das bei aller historischen Authentizität für den heutigen Leser eine Vielzahl aktueller Bezüge bereithält.
"Es ist ein dialog- und gedankenreiches Buch mit starken Bildern ..." (Stuttgarter Zeitung)
"Kim Young-ha gelingt es mit seinem bilderreichen, oft mitreißenden Schreibstil, den Zusammenprall der Kulturen lebendig zu machen." (Kommune)