Was tun mit gefährlichen Menschen? Mit Männern, die gemordet oder Kinder missbraucht haben? Und die eventuell wieder rückfällig werden? Sie lassen sich vielleicht resozialisieren, aber eben nur vielleicht. Deshalb wurde die Verwahrung eingeführt, die unbefristete Haft - um die Gesellschaft vor denen zu schützen, die es wieder tun könnten.
Susan Boos spricht mit Fachleuten, mit Verwahrten und mit deren Angehörigen. Der berühmte Gutachter Frank Urbaniok erzählt, wie er sein Diagnosemodell Fotres entwickelt hat, mit dem festgestellt werden soll, wer wirklich gefährlich ist und drinnen bleiben muss. Herr Vogt berichtet, warum er es nicht aushält, länger verwahrt zu sein und sich gerne mit Exit das Leben nähme. Frau Scherer macht sich Vorwürfe, weil sie glaubt, sie sei mitschuldig, dass ihr Sohn als Pädophiler verwahrt worden ist.
Susan Boos reist durch die Archipele der Verwahrung - vom Schweizer System, in dem Verwahrte gewöhnliche Gefangene sind, über Deutschland, wo sie in besonderen Gefängnissen leben, bis in die Niederlande, wo man ihnen hinter Zäunen ein möglichst normales Leben bieten möchte. Zurück in der Schweiz, erfährt sie von Rechtsprofessor Martino Mona, warum es im Rechtsstaat keine Verwahrung geben sollte und was er mit gefährlichen Menschen täte.
»Die langjährige WOZ-Chefredaktorin legt ein wichtiges journalistisches Sachbuch zu den Grenzen des präventiven Strafens vor. Sie bereitet das Thema für Laien verständlich auf, aber selbst Kenner der Materie werden Gewinn aus der Lektüre der konzisen Ausführungen ziehen.«
Stephan Bernhard, Plädoyer
»Ich empfehle jeder mit Strafrecht befassten Person, ob es um Verteidigung, Anklage oder gerichtliche Beurteilung geht, das Buch dringend zur Lektüre.«
Niccolò Raselli, ehemaliger Bundesrichter
»Susan Boos bietet einen facettenreichen Einblick in die Diskussionen über Gefährlichkeitsprognosen und den Umgang mit jenen Personen, deren Rückfallrisiko als hoch gilt. Der Vergleich der vier Länder Schweiz, Österreich, Deutschland und Holland zeigt eindrücklich, dass es bei diesem Thema weder einfache noch einheitliche Lösungen gibt.«
Prof. Henning Schmidt-Semisch, Soziopolis
»Boos hat sich nicht nur mit Anwälten und Experten in Sachen Strafrecht getroffen, sondern auch Gespräche mit heute noch verwahrten Personen und deren Familienangehörigen geführt. Entstanden ist eine eindrückliche Sammlung von verschiedenen Geschichten und Ansichten.«
Nina Frauenfelder, Pfarreiforum