Was haben sie miteinander zu tun: die Kanzel und das Katheder, der Altar und das Seminar, Gottesdienst und Theologie, gelebter und gelehrter Glaube? In welchem Verhältnis stehen die elementaren Sprachformen der Liturgie zur wissenschaftlichen Fachsprache der Dogmatik und Ethik? Diese umfassende Untersuchung zeigt die komplexen Wechselwirkungen beider Größen auf und lotet zunächst die Diskussionslage im ökumenischen und protestantischen Kontext aus (Teil I). Darauf folgt in Teil II eine fundamentale und materiale Theologie des Gottesdienstes im Gespräch mit dem Reformator Martin Luther und dem Dogmatiker Peter Brunner. In Teil III öffnet der Autor die Perspektive für exegetische, liturgiewissenschaftliche, musiktheologische und hymnologische Fragestellungen, indem er mit den Psalmen, dem Vaterunser, dem Segen und hymnischen Formen gottesdienstliche "Primärtexte" in den Blick nimmt. Abschließend wird das Verhältnis von Liturgie und Dogmatik am Beispiel der Abendmahlsliturgie des Evangelischen Gottesdienstbuches gebündelt und die Bedeutung des Gottesdienstes für die Theologie unter den Begriffen Gabe und Aufgabe fokussiert. Die Arbeit richtet sich an Studierende der evangelischen und katholischen Theologie sowie der Kirchenmusik, an Theologinnen und Theologen im Bereich der Universität und des Pfarramtes sowie an liturgisch interessierte Menschen in der Gemeinde.