Drei Wochen nach der Verlobung von Lina und Ernst musste der Geliebte als Soldat in den Ersten Weltkrieg ziehen. Die junge Frau blieb in der elterlichen Konditorei am Marktplatz in Wassertrüdingen, wo sie den Krieg in großer Sorge um ihren Ernst erlebte. Als die Nachricht von seinem Tod kam, wurde ein Begräbnisgottesdienst gehalten. Lina begann, durch Träume angeregt daran zu glauben, dass ihr Ernst doch wieder aus dem Feld in die Heimatstadt zurückkehren würde. Manche hielten Lina für verrückt, doch dann endete die Geschichte völlig anders, als man sich das vorstellen kann.
Der Autor schildert sehr anschaulich die Zustände in einer süddeutschen Kleinstadt während des Ersten Weltkriegs. Die Sorge um das Leben der Söhne und der Väter machte den Menschen in vielen Familien schwer zu schaffen. Die Nahrungsmittel und die Brennstoffe wurden knapp und in der Folge dann auch sehr teuer. Die Geldentwertung verlief immer schneller. Warteschlangen vor den Geschäften, Lebensmittelrationierungen und der Kampf um Brennstoffe und andere Güter bestimmten das Leben. Immer neue Vorschriften und staatliche Eingriffe in den Alltag ließen die Menschen unzufrieden werden. Die Erzählung berichtet auch von der Traumatisierung eines Soldaten. Dieses Thema wird zurzeit durch die Auslandseinsätze der Bundeswehr und durch den Ukrainekrieg wieder sehr aktuell.