Masterarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Literaturwissenschaft - Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 2,5, Universität Erfurt, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Naturlyrik hatte ihre Blütezeit im 19. Jahrhundert. Seitdem ist sie eher rückläufig. Eine Ursache dafür lässt sich in der Realität der Naturzerstörung finden. Dadurch hat die Naturlyrik ihre Unschuld verloren. Eine Antwort darauf ist die sogenannte Ökolyrik. Die erste Aufgabe dieser Masterarbeit wird sein, zu klären, was Ökolyrik ist und woher dieses Label stammt. Sie lässt sich als eine Subgattung der Naturlyrik bezeichnen. Allerdings lässt sich dieses Teilgebiet nicht klar abgrenzen.Jede Lyrik, die sich mit Natur befasst, kann ökologisch relevant sein, wenn sie die Naturwahrnehmung und eine Beziehung zwischen Mensch und Natur darstellt. Probleme der Relation von Kultur und Natur müssen dabei nicht zwingend im Vordergrund stehen. Die Kategorisierung Ökolyrik wird jedoch hauptsächlich für die deutschsprachige Lyrik aus den 1970er und 1980er Jahren, die ökologische Diskurse thematisiert, verwendet. In meiner Arbeit möchte ich mich auf diese Zeitspanne fokussieren.Es besteht andererseits die These, dass Ökolyrik die alte Naturlyrik ersetzt habe. Naturlyrik in der Gegenwart von Naturzerstörung ist zwangsläufig gesellschaftskritisch, da die Natur gegenüber den Menschen befürwortet wird. An die Stelle des traditionellen Naturgedichts, das die Liebe des Menschen zur Natur ausdrückt, sind politische Warn- und Protestgedichte getreten. Trotz der steigenden politischen Relevanz scheint die Naturlyrik jedoch als unzeitgemäß und irrelevant angesehen zu werden.