"Vergleich dich nicht mit anderen." Oder: "Der Vergleich hinkt." Das sind Aussagen, die uns im Alltag häufiger begegnen. Wir Menschen vergleichen (uns) ständig - aber warum eigentlich? Welchen Sinn haben Vergleiche? Was nutzt es uns, wenn wir Vergleiche anstellen? Und in welchen Bereichen des Lebens stellen wir sie warum an?
Diese und andere Fragen liegen dem Essay "Kommensurabilität" von Riccardo Bonfranchi zugrunde: Für die unterschiedlichsten Bereiche des Lebens untersucht er, welche Relevanz und welchen Stellenwert Kommensurabilität haben kann. Er stellt den Vergleich abstrakt aus der philosophischen Perspektive dar, ausgehend von der These, dass das Vergleichen "ungleicher Dinge" innerhalb eines Diskurses dazu dient, eine Synthese herbeizuführen. Die Gegenüberstellung ungleicher Dinge und die Annäherung hin zu einer dritten Perspektive, soll Menschen in ihrer Lebenswelt Orientierung bieten. Wie das gelingt, zeigt der Autor facettenreich, indem er sich auf politischer, ethischer und alltagsweltlicher Ebene mit dem Vergleichen beschäftigt. Um bei aller Theorie praxisnah zu bleiben, greift Bonfranchi konkrete Themenkomplexe heraus - Behinderung, Weltbilder, Verteilungsgerechtigkeit, Sport, Technik oder Gutes und Böses sind nur einige davon. Die Erschließung der gewählten Themen erreicht er durch den Aufbau der Kapitel in Dialogform: Die Sprechenden erarbeiten in ihren Gedankenaustauschen die vergleichenden Positionen auf eine menschlich sehr nachvollziehbare Weise.
Die Publikation richtet sich an Philosophinnen und Philosophen ebenso wie an interessierte Laien.