Das Schachspiel war und ist ein Modellfall für die Lernpsychologie und Kognitionsforschung. Besonderes Interesse erweckten dabei die außergewöhnlichen Gedächtnisleistungen mancher Schachspieler beim Blind- und Simultanspiel sowie vor allem Schachwunderkinder.
Der vorliegende Sammelband - Band 3 der Buchreihe Passagen des Spiels - kehrt diese Perspektive nicht zuletzt angesichts der demografischen Veränderungen in der Altersstruktur unserer Gesellschaft um und wendet den Blick erstmals auf die Bedeutung des Schachspiels für betagte und hochbetagte Menschen.
Zu Wort kommen Autoren und Autorinnen aus unterschiedlichsten Disziplinen mit unterschiedlichen Zugängen und Sprachen: Altersmedizinerinnen, Soziologen, Psychologinnen, Kunst- und Kulturwissenschaftler und Mathematiker, aber auch Schachgroßmeister, die ihre domänenspezifische Erfahrung zur Verfügung stellen.
Zentral ist dabei die Frage, ob und welche Auswirkungen das Schachspiel auf ein sinnerfülltes Leben und auf die geistige und seelische Gesundheit alter Menschen hat bzw. haben könnte. Aktuelle Problemfelder sind die mögliche Senkung des Demenz- und Alzheimerrisikos sowie die soziale Funktion, die das Spiel in Turnieren und Vereinen durch Schaffung von Zugehörigkeiten für alte Menschen erfüllt.