Kaja Meyers Buchdebüt beginnt leise und fast unscheinbar: Die Hauptfigur Wurm frühstückt in seinem Speisesaal, während vor seinem Fenster der neue Tag anbricht. Doch innerlich plagt ihn ein namenloser Schmerz, auf den selbst der Himmel keine Antwort weiß. So bricht Wurm auf zu einer Reise, die mehr Fragen als Gewissheiten, mehr Unschärfe als Klarheit bringen wird. Inspiriert von dem Wurm, der in Franz Schuberts Liederzyklus "Winterreise" von 1827 kurz als Symbol des Leidens Erwähnung findet, erforscht Kaja Meyer Gefühlslandschaften, die nicht greifbar, aber grafisch gestaltbar sind. Mit stilistischer Vielfalt und atmosphärischer Abstraktion findet "Was drängst Du denn so wunderlich mein Herz?" Bilder im Angesicht existenzieller Ungewissheit, die wie Kulissen eines Theaterstücks vorbeiziehen und zugleich zum Eintauchen einladen.