Für alle, die das Christentum noch nicht abgeschrieben haben
Häufig schon hat der Philosoph Slavoj Zizek die
christliche Theologie kommentiert und kritisiert, aber bislang eher verstreut über sein ganzes Werk. Jetzt legt er die
erste buchfüllende Darstellung seines theologischen Projekts vor. Unter Rückgriff auf so unterschiedliche Traditionen und Themen wie buddhistisches Denken,
dialektischer Materialismus, politische Subjektivität,
Quantenphysik,
künstliche Intelligenz artikuliert dieses Buch Zizeks Vorstellung von einem religiösen Leben. Er fragt u.a., ob Gott an sich selbst glaubt, ob man Gott täuschen kann, er versteht den
Heiligen Geist als Modell einer
emanzipatorischen Gemeinschaft und untersucht den Buddhismus im Unterschied zum Christentum. Doch Zizek wäre nicht Zizek, wenn er dabei nicht auf seine Lieblingsthemen zu sprechen käme:
Cancel Culture, Geschlechtsidentitäten, Chatbots,
Perversionen,
Klassenkampf, Law and Order. Oder in seinen eigenen Worten: »Um ein wahrer dialektischer Materialist zu werden, muss man
durch die christliche Erfahrung hindurchgehen.«
»Ein klassischer Zizek«, wie die Zeitschrift
Jacobin geschrieben hat.