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Helene Böhlau, verheiratet al Raschid Bey, war eine deutsche Schriftstellerin und Vorkämpferin für Frauenrechte. Geboren in Weimar als älteste Tochter des Verlagsbuchhändlers Hermann Böhlau, genoss sie eine umfassende Privaterziehung. Ihre Romanserie "Ratsmädelgeschichten" machte die Töchter des Weimarer Bürgermeisters Friedrich Kirsten in ganz Deutschland bekannt. 1873 lernte sie den Architekten Friedrich Arnd kennen, der zum Islam konvertierte und den Namen Omar al Raschid Bey annahm, um sie heiraten zu können.
Nach der Hochzeit lebte das Paar in Konstantinopel und München. Böhlau veröffentlichte weiterhin unter ihrem Geburtsnamen und trug maßgeblich zur deutschsprachigen Literatur bei. Ihr literarisches Werk umfasst sowohl ambitionierte Kunst- als auch Gebrauchsliteratur, darunter die feministischen Romane "Der Rangierbahnhof" und "Das Recht der Mutter". Besonders bekannt ist sie für die "Ratsmädelgeschichten" und "Altweimarischen Geschichten".
Böhlau zählte zu den bedeutendsten Schriftstellerinnen ihrer Zeit und wurde von Zeitgenossen wie Max Lesser hoch geschätzt. Nach dem Tod ihres Mannes lebte sie in verschiedenen deutschen Städten. Sie starb 1940 in Augsburg und fand ihre letzte Ruhestätte in Widdersberg. Ihr Erbe lebt in der Literaturgeschichte und den nach ihr benannten Straßen weiter.
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