Am Vorabend des iranisch-irakischen Krieges, im Spätsommer 1980, bricht der dreißigjährige
Salih Sultan, Geschichtslehrer und Dichter, aus seiner Ehe mit einer ehemaligen kommunistischen
Aktivistin aus und verlässt Bagdad, um einer Inhaftierung zu entgehen. Er hofft,
in Kumait, gelegen im südlichen Irak, ein neues Leben beginnen zu können.
Es sind die schönen Kindheitserinnerungen an seine Großmutter Matinrad, die dort immer
noch lebt und ihren Lebensunterhalt als Abaya-Macherin verdient, die ihn leiten. Gleichwohl
er nicht der Baath-Partei beigetreten ist, hat er ein Gelöbnis unterschrieben und die feste
Absicht, sich auf dem Lande von allem Politischen fernzuhalten. Kumait jedoch ist kein idyllisches
ländliches Refugium mehr, sondern ein Mini-Polizeistaat.
Als er sich in die schöne, neunzehnjährige Studentin Majda verliebt, deren Bruder Ra'd zu
den Kommunisten übergelaufen ist, beginnt sein gefährlicher Weg als Gegenspieler des in
Kumait tyrannisch herrschenden Isam Mahud, der Majda ebenfalls begehrt.
Die junge Frau fühlt sich zu beiden Männern hingezogen: Zu Salih, weil er verletzlich, sensibel,
gebildet und melancholisch ist. Zu Isam, weil er eine interessante Herausforderung für
sie darstellt.
Diese tragische Liebesgeschichte, verfasst zwischen 1987 und '89 - und erstmals 1997 auf
Arabisch veröffentlicht -, ist sowohl eine zärtliche Beschwörung des irakischen Lebens vor
der amerikanischen Invasion als auch eine mit den Mitteln der Literatur erhobene Anklage
gegen die Herrschaft von Diktatoren